




Soroche ist der spanische Ausdruck für die Höhenkrankheit. Hierbei handelt es sich um einen Komplex von Symptomen, der bei Menschen auftritt, die sich in große Höhen begeben. Symptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwäche, Atemnot, Schwindel, Benommenheit, Tinnitus und Schlafstörungen. Ursache dafür ist der abnehmende Luftdruck, der mit zunehmender Höhe sinkt. Dadurch verengen sich die Blutgefäße in der Lunge, wodurch es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommt.
José und ich erreichten unseren nächsten Stopp in Arequipa. Hier merkte man nun das erste Mal, dass man etwas höher war, denn Arequipa liegt auf über 2300 m. Das soll allerdings erst der Anfang sein. Schon beim Aussteigen aus dem Bus verspürte mein Mann einen leichten Schmerz im Kopf. Er dachte, er sei einfach müde, weil wir einen Nachtbus nahmen und dadurch wenig Schlaf hatten. Der Schmerz hielt allerdings den ganzen Tag an. Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour zum Colca Cañon geplant. Die Tour begann in der Früh um 3 Uhr. Pünktlich wurden wir vor unserem Hotel abgeholt und lernten die anderen Teilnehmer im Bus kennen, die alle genauso verschlafen waren, wie wir. Zuerst fuhren wir etwa drei Stunden lang mit dem Bus in den Nationalpark der Schlucht. Als wir gegen 6 Uhr dort ankamen, erwartete uns erstmal ein leckeres Frühstück mit frischem Brot und Kaffee. Auf dem Tisch standen auch Koka-Blätter, die sich die meisten in den Tee mischten. Im Nachhinein wissen wir nun auch, dass das gar keine so schlechte Idee gewesen wäre, denn die Koka-Blätter sollen eine lindernde Wirkung haben.
Nach dem Frühstück stiegen wir alle gut gestärkt in den Bus ein und fuhren zu unserem ersten Stopp, der Colca Schlucht. Dort konnten wir den beeindruckenden Ausblick in die Schlucht genießen. Auch der bekannte Colca Kondor flog munter über die Schlucht. Es war ein einmaliger Anblick, den wir beide so schnell nicht vergessen werden. Nach unserem ersten Halt, spürte mein Mann abermals einen leichten Schmerz im Kopf, der im Laufe des Tages immer schlimmer wurde.
Der nächste Stopp wurde auf dem höchsten Punkt auf 3970 m gemacht. Die Fahrt hinauf war für meinen Mann unerträglich. Er litt sehr unter seinen immer doller werdenden Kopfschmerzen und beklagte sich sehr. Ein Reisender aus unserer Gruppe hatte Koka-Blätter dabei, die es meinem Mann erleichtern sollten. Er kaute eine ganze Weile auf den grünlichen Blättern herum und verspürte nach einer Weile auch eine Besserung.
Als wir am Abend in unser Hotel zurückkehrten, suchten wir sofort die nächste Apotheke auf, um für meinen Mann Tabletten gegen die Höhenkrankheit zu kaufen. Diese nahm er regelmäßig alle acht Stunden ein und hatte bis zum Ende unserer Reise keine Probleme mehr mit der Höhe.