Peru’s Regenwald

Regenwald in Peru

Der tropische Regenwald ist der artenreichste, komplizierteste und spannendste Lebensraum der Welt. Ja, er ist wahrhaftig ein Wunder der Natur, ein grüner Ozean aus Farnen, Moosen und Lianen. Gigantisch hohe Bäume und farbenprächtige Blumen ragen aus der Erde heraus. Bunte Schmetterlinge, Vögel aller Art und die verschiedensten Tiere treiben sich in diesem Naturparadies herum.

Der tropische Regenwald ist lediglich in der Klimazone der Tropen anzutreffen und existiert beidseits des Äquators bis ungefähr zum 10. Breitengrad, stellenweise auch deutlich darüber hinaus. Man findet Regenwälder in Süd- und Mittelamerika, Afrika, Südasien und Südostasien sowie in Australien. Er wächst also in einer ganz jährlich heißen (täglich 20–28 Grad) und feuchten Klimazone und ist deswegen das ganze Jahr über grün. Er ist mit seinem eigenem, oberirdischen Nährstoffkreislauf ausgestattet und bietet den Ureinwohnern, die dort leben, alles, was sie zum Überleben brauchen: Nahrung, Baumaterialien für ihre Hütten, und sogar Medizin. Auch viele unserer Lebensmittel wie Ananas, Bananen, schwarzer Pfeffer, Zimt, Paranüsse, Kakao, Reis oder Orangen kommen aus diesem Naturparadies. Obwohl der Regenwald nur noch 3-4 % unserer Erde bedeckt, sind hier über die Hälfte aller Tierarten zu Hause. Die atemberaubende Artenvielfalt ist möglich, da die Tiere gelernt haben miteinander auszukommen und nebeneinander zu leben. Immer mehr Tiere und Pflanzen verlieren jedoch, durch die vorangeschrittene Abholzung, ihr Zuhause.

Peru ist nach Brasilien und Argentinien das drittgrößte Land in Südamerika und liegt mit seinen klimatischen Besonderheiten in drei unterschiedlichen Landschaftszonen. Das Amazonasgebiet im Osten bedeckt dabei ca. 60 % des Staatsgebietes und ist fast 3x so groß wie Deutschland. In ihm leben ca. 350.000 Menschen, die zu den unterschiedlichsten indigenen Völker gehören. Die Mehrheit gehören dem Stamm der Ashaninka oder Awajun an. Sie haben keinen Zugang zum staatlichen Gesundheits- oder Schulsystem und leben in kleineren Städten und Siedlungen. Die einzigen größeren und auch für den Tourismus wichtigen Städte in dieser Region sind Iquitos (nur mit dem Flugzeug oder Boot erreichbar) und Puerto Maldonado. Bedeutend ist ebenfalls das größte Naturschutzgebiet: Perus Pacaya-Samiria. Wie in allen Regenwäldern der Welt ist auch in Peru die Zerstörungsrate enorm hoch. Der Hauptgrund dafür sind starke Erdöl- und Gasförderungen und Abholzung aufgrund hoher Kakaoproduktion oder Bananenplantagen. Die Verfassung von Peru von 1993 erkennt die natürlichen Ressourcen und die Vielfalt des Ökosystems dieses Landes als nationales Erbe an. Die Regierung versucht die Regenwaldgebiete größtenteils zu schützen, indem sie private, gewinnorientierte Unternehmen, welche auf großflächigen Anbau von Agrarprodukten aus sind, abtreten. Eines der bedeutendsten Schutzgebiete ist das Manu-Biosphärenreservat, das zum UNESCO-Welterbe zählt.

Bei einer Reise nach Peru ist ein Ausflug in dessen Regenwald auf jeden Fall ein Muss. Egal, ob nur ein Tagesausflug oder eine mehrtägige Campingtour. Für Touristen gibt es ein großes Angebot an Touren, um dieses einzigartige Wunder der Natur näher kennenzulernen und wertzuschätzen.