




Kürbisschnitzerei in Peru – mate burilado
Kürbisschnitzerei in Peru ist Teil der Kultur und mann kann diese filigranen Kunststücke überall als Souvenir kaufen. Teilweise sind ganze Sagen auf einem einzigen Kürbis in Bildsprache verewigt. Berühmt für ihre Kürbisschnitzereien sind die Dörfer Chocha Grande und Chocha Chico. Hinter diesen Kunstwerken steckt eine uralte Tradition und Kunstfertigkeit.
Schon vor über 2500 Jahren wurden die Kürbisse aufgrund ihrer Wasserdichtheit vorrangig als Trink- und Essgefäße benutzt. Auch damals haben die Menschen darauf das alltägliche Leben und Geschichten eingraviert. Angebaut werden die Kürbisse an der peruanischen Küste und sie variieren sehr in ihrer Form und Größe. Es gibt Kugel-, Birnen- und Keulenform. Innen ist der Kürbis hohl und die Rinde ist verholzt. Viele Leute in Peru schnitzen schon ihr ganzes Leben lang. Die Techniken wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Da damals das Lesen und Schreiben kaum verbreitet war, bat dieses Kunsthandwerk die Möglichkeit Geschichten auf den Kürbissen festzuhalten. Viele der Motive handeln vom alltäglichen Leben auf dem Feld oder rauschenden Festen. Einige Motive sind sehr anspruchsvoll und es wird Monate und sogar Jahre daran gearbeitet und andere Motive entstehen innerhalb weniger Stunden. Heutzutage sind die Kürbisse kommerzieller, sie schmücken Ostersträuche, Weihnachtsbäume oder dienen als kleines Mitbringsel für Touristen.
Bei der Technik unterscheidet man zwischen der Huanca- und Ayacuchotechnik. Im ersten Fall wird zunächst ein Muster in den Kürbis geritzt und anschließend werden die Flächen mithilfe eines glühenden Holzstengels eingebrannt. Dabei wird die Glut durch permanentes Blasen vom Erlöschen gehindert und der Druck entscheidet über die Farben. Diese können von Schwarz, Braun über Zimt variieren. Diese Technik setzt viel Geschick und Können voraus. Hat man einmal einen Fehler gemacht, kann man ihn nicht rückgängig machen. Die zweite Technik arbeitet mit dem Färben der eingravierten Linien. Nachdem der Kürbis mit den Motiven eingeritzt ist, wird er mit Fett (angekokeltem Ichu-Gas) eingerieben. Der Kürbis wird danach mit kaltem Wasser abgespült und die vorher blassen Linien werden zum Leben erweckt. Diese Positiv-Negativ-Technik gibt es auch in anderen Varianten, indem die Kürbisse mit Naturfarben eingefärbt werden und danach das Motiv geritzt wird.