Huayño

Der Huayño ist, wie auch Marinera, ein peruanischer (und bolivianischer) Tanz. Jedoch kommt der Huayño nicht wie Marinera von der Nordküste sondern aus dem Hochland. Bis heute ist er der bekannteste und repräsentativste Tanz aus den Anden. Der Name variiert je nach Region von Huayño über Huayno bis zu Wayno.

Der traditionelle Tanz weist eine Kombination von prähispanischen Elementen der Quechua- (Sammelbezeichnung für die Angehörigen der Ethnien, deren Muttersprache Quechua ist) und Aymara-Indianer (ein indigenes Volk Südamerikas, das im Andenraum verbreitet ist) auf. Dazu kommen noch Einflüsse der westlichen Welt. Die Bewegungen sind sehr abrupt und ausholender als die Bewegungen des Marineras. Die Gemeinsamkeit der beiden Tänze liegt jedoch in dem Werben des Mannes um die Frau. Die Frau, wie auch der Mann tanzen auch Ihre jeweiligen Soloparts. Während der Soloparts versucht der Mann sich jedoch weiterhin der Frau anzunähern. Spielerisch weist die Frau immer wieder ab. Es wirkt also wie ein temperamentvoller und schriller Katz-und-Maus-Tanz.

Die Musik ist sehr traditionell. Es werden Instrumente wie die Flöte, die Panflöte, verschiedene Trommeln, die Charango (ein kleines, an eine Ukulele erinnerndes Zupfinstrument aus dem Altiplano der südamerikanischen Andenregion) und die Gitarre verwendet. Es gibt viele verschiedene regionale Varianten der Huayño Musik. Je nach Belieben wird zusätzlich auch mit einer Trompete, einem Saxofone oder einem Akkordeon musiziert. Die musikalische Struktur weist eine pentatonische Skala auf. Auch der binäre 2/4 Rhythmus ist ein Merkmal der Huayño Musik.

Die Klamotten der Tänzer sind sehr durch die Länder, in denen Huayño getanzt wird, beeinflusst. Die Gewänder sind sehr bunt mit verschiedenen Muster. Dazu gehören Streifen, Kreise, Zick-Zack, Blumen, Wellen und alles was das peruanische Herz begehrt. Die Muster, wie auch die Accessoires variieren je nach Region. Die Klamotten sind verwandt mit denen der Cholitas (Frauen, die in den 1920er die von Europa nach Südamerika importierte Mode mit für Männer entworfenen Hüten kombinierten) Die Kleidung besteht aus dem Überrock (Pollera), bis zu 10 Unterröcken, einem Schultertuch und dem Hut.

Der peruanische Tanz gilt heute als Festtanz. Historiker nehmen an, dass der Huayño früher jedoch bei Trauerfeierlichkeiten getanzt wurde. Dies ist jedoch nur eine Spekulation.