Hoja de Coca

Die Cocapflanze ist eine Pflanzenspezies mit Blüte aus der Familie der Rotholzgewächse. Die Pflanze ist ein immergrüner bis zu 2,5 Meter großer Strauch mit rötlicher Rinde. Während der Blütezeit hat die Pflanze gelbliche Blüten aus deren Mitte sich rote Steinfrüchte herausbilden. Besonders gut wächst der Strauch in feuchten, warmen Tälern und an Berghängen in Höhen zwischen 600 und 2000 Metern.

Sie ist ursprünglich an den Hängen der Anden in Peru, Bolivien und Kolumbien angesiedelt. Auch heute noch sind diese Gegenden die Hauptanbaugebiete für Coca.

Im 19. Jahrhundert wurde der Cocastrauch auch nach Indien, Ceylon und Java verbreitet und angebaut, jedoch schon kurze Zeit später wieder verboten.

Bei den Urvölkern der Anden hatte der Cocastrauch schon immer eine besondere Bedeutung und galt als heilig. Ursprünglich wurde die Pflanze speziell für Rituale zur Verbindung von Mensch und Natur verwendet. Die berauschende Wirkung des Cocas sollte die Menschen in Zeremonien in eine gewisse Trance versetzen und dadurch bei der Kontaktaufnahme mit übersinnlichen Mächten verhelfen. Außerdem wurde es als Medikament zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Durch den Gehalt an Kalzium und Vitaminen hatte das Kauen der Cocablätter für die Ureinwohner auch lebenswichtige Gründe und emöglichte zusätzlich eine verbesserte Sauerstoffaufnahme.

Auch heute noch ist das Kauen der Blätter in den Anden und dem umliegenden Tiefland von großer Bedeutung. Sie helfen Müdigkeit, Hunger und Kälte besser zu ertragen bzw. zu verdrängen und sind sehr wirkungsvoll gegen die Höhenkrankheit.

Schon der spanische Eroberer Gonzales de Zárate stellte diese Eigenschaften der Pflanze anhand der Minenarbeiter fest und schrieb: „Die Indios in den Minen können 36 Stunden Stunden unter Tage bleiben, ohne zu schöafen und zu essen“.

Speziell in Peru aber auch in anderen Andenregionen ist der Tee „Mate de Coca“ das Nationalgetränk. In Bolivien und Peru gibt es den Tee sogar abgepackt in Teebeuteln in Supermärkten zu kaufen. Seine Wirkung ist vergleichbar mit der von starken Schwarztee oder Kaffee. Da die Teebeutel Substanzen enthalten, die gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz verstoßen, ist sowohl der Besitz als auch die Einfuhr der Teebeutel strafrechtlich verboten.

Forschungen haben ergeben, dass die Ureinwohner, die einen regelmäßigen Konsum an Coca hatten den Blättern Kalk zugaben. Der Kalk bewirkt hier, dass der Bestandteil der für das Suchtpotenzial, welches auch im Kokain enthalten ist, in ein anderes umgewandelt wird. So kam man zu der Erklärung, dass die Cocablätter bei der Andenbevölkerung auch bei regelmäßigem Konsum über einen langen Zeitraum hinweg, im Gegensatz zum Kokain als reine Substanz, nicht zu Abhängigkeit führte.