Claudia Llosa

Claudia Llosa ist eine populäre Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin aus Peru. Llosa absolvierte in ihrer Heimatstadt Lima ein Studium der Kommunikationswissenschaften. Ende 1990 zog es Llosa in die spanische Stadt Madrid, wo sie die Kunsthochschule namens “Escuela TAI” besuchte und ein Film- und Fernsehstudium in der Fachrichtung Drehbuch machte. Gegen Studienende begann sie an dem Filmskript “Madeinusa” ihrem ersten Werk zu arbeiten und zog kurze Zeit später nach Barcelona. Dort arbeitete sie in einer Werbeagentur. Nebenbei stellte Llosa ihr Drehbuch fertig und nahm damit am Wettbewerb des Festivals des Neuen Lateinamerikanischen Films 2003 in Havanna teil. Das Drehbuch handelt von einer Bürgermeistertochter, die zur Feierlichkeit der Karwoche einen Großstädter kennenlernt. Mit dieser Geschichte gewann Claudia Llosa eine Auszeichnung für das beste unveröffentlichte Drehbuch.

Nach diesem Erfolg schien es für Llosa die Karriereleiter hinauf zu gehen, denn es folgten Filmstipendien, darunter Aufenthalte in New York, in der Fundación Carolina in Madrid und der Besuch des Screenwriter’s Lab des Sundance Film Festival. Im Jahr 2006 stellte Llosa die Verfilmung ihres Erstlingswerks “Madeinusa” fertig, bei dem sie neben der Regie auch die Koproduktion mit ihrer eigenen Unternehmen “Vela” übernahm. Ihr erstes Werk war sehr erfolgreich und erlangte viele Festivalpreise, darunter den FIPRESCI-Preis des International Film Festival Rotterdam und wurde als offizieller peruanischer Beitrag für die Nominierung um den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarverleihung im Jahr 2007 auserkoren. Die deutsche Presse äußerte sich ebenfalls positiv über den Spielfilm “Madeinusa”.

Mit ihrem nächsten Film “eine Perle der Ewigkeit” hielt der Erfolgskurs an. Nach der Fertigstellung im Jahr 2009, bekam sie dafür sogar eine Einladung für die 59. Filmfestspiele in der deutschen Hauptstadt Berlin. Zum ersten Mal konkurrierte ein peruanischer Film mitunter für den Preis des goldenen Bären und wurde letztendlich auch mit dieser Auszeichnung belohnt. Die Geschichte des Spielfilms beruht auf dem jahrzehntelangen Kampf zwischen der maoistischen Guerillaorganisation “Sendero Luminoso” und der Staatsmacht um den ehemaligen Präsidenten “Alberto Fujimori”  und erzählt über das Leben einer jungen Frau, deren Mutter sexuell vergewaltigt wurde und die deshalb selbst unter schweren seelischen Problemen leidet. Neben weiteren internationalen Festival Preisen erhielt Llosas Film 2010 als erste Kinoproduktion aus dem Andenland Peru eine Oscar-Nominierung in der Kategorie als bester fremdsprachiger Film zugesprochen.

Des weiteren beteiligte sich Claudia Llosa 2009 an der Dokumentar-Fernsehserie “50 años de” mit und stellte die Folge “Tradiciones” auf die Beine. Im Jahr 2011 folgte Loxoro, in der sie von der Suche einer Mutter nach ihrer Tochter im Transsexuellen-Milieu in Peru berichtet. Mit dem Kurzfilm wurde Llosa zur Berlinale 2012 eingeladen und mit dem Teddy Award für den besten Kurzfilm gekürt.

Claudia Llosa ist die Nichte des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa sowie des Filmregisseurs und Produzenten Luis Llosa. Man könnte behaupten, dass der Erfolg der Llosa-Familie im Blut liegt.