Atahualpa

Atahualpa wurde vermutlich um 1502 geboren und war der 13. und somit letzte Herrscher der Inka. Das Wort Inka bezeichnete zunächst eigentlich nur den obersten Herrscher. Dieser wurde als Sohn der Sonne gottgleich verehrt. Erst später wurde das ganze Volk mit dem Namen Inka bezeichnet.

Atahualpas Vater, der 11. Inka, starb unerwartet an einer Pockenkrankheit und ließ die Erbfolge seiner zwei Söhne, Atahualpa und Huáscar, ungeklärt. Huáscar, der in der Hauptstadt Cuzco lebte, sah sich selbst als legitimen 12. Inka an und demütigte mit seiner Krönung seinen Halbbruder Atahualpa, dem er eine gemeinsame Herrschaft versprochen hatte. Es folgte ein 5 Jahre andauernder Bruderkrieg, der mit der Gefangennahme und Hinrichtung Huáscars durch Atahualpa endete. Atahualpas Truppen fielen in Cusco ein und töteten alle treuen Gefolgsleute Huáscars – über ein Viertel der dortigen Bevölkerung. Nachdem er all dies miterleben musste,  starb Huáscar unter ungeklärten Umständen in Gefangenschaft.

Das Volk war durch diesen Krieg und durch eingeschleppte neuartige Krankheiten wie Pocken und Masern so geschwächt, dass 1532 mit der Ankunft des Spaniers  Francisco Pizarro an der peruanischen Küste das Schicksal der Inkas besiegelt war. Letztendlich konnten die Spanier das einst so blühende Inkareich mit nur 180 Mann, 27 Pferden und drei Kanonen erobern. Pizarro ließ Atahualpa gefangen nehmen und tötete dessen 4.000 Inkakrieger, die zum Zeitpunkt des Friedens unbewaffnet waren.

Mit einem Raum voller Gold (13.400 Pfund) und einer Hütte zweifach gefüllt mit Silber, versuchte Atahualpa sich freizukaufen. Trotz dessen wurde wurde er nicht freigelassen, sondern 1533 durch Erdrosselung hingerichtet. Nach Atahualpas Tod brauchten Pizarro und die spanischen Krieger kaum 45 Jahre, um ein ganzes Volk auszurotten, dessen Hochkultur und Geschichte Hunderte von Jahren zurückreichte. Schätzungen zufolge ging die Bevölkerungszahl Perus in dieser Zeit von etwa sieben Millionen auf 500.000 zurück.

Einer von Pizarros Brüdern sagte aus, er habe keinen Peruaner getroffen, der Atahualpa an Grausamkeit und Autorität gleichkam. Die Spanier, die Atahualpa während seiner mehrmonatigen Gefangenschaft betreuten, empfanden ihn jedoch als mutig und klug. Heute erinnert Atahualpa als tragische Figur und als Opfer vor allem an die Rücksichtslosigkeit und Gewalt, die die Spanier mit sich nach Peru brachten.

Der Historienfilm “Der Untergang des Sonnenreichs” aus dem Jahr 1969 erzählt eben diese Geschichte von Atahualpa und Francisco Pizarro. Wenn Sie an weiteren Details und dem genauen Ablauf dieser tragischen Geschichte interessiert sind, können wir Ihnen diesen Film ans Herz legen. Oder erleben Sie das Erbe der Inkas bei Ihrer nächsten Peru Reise doch gleich selber!