




Der gigantische Amazonas Fluss ist ein Strom in Südamerika, der durch Kolumbien, Peru und Brasilien fließt. 20 % des gesamten Süßwassers der Erde fließen in diesem gewaltigen Flusssystem, das von den Andenquellen bis zur Atlantikmündung reicht. Der Amazonas ist über 6000 Kilometer lang und befördert mehr Wasser, als die nächstkleineren Flüsse zusammen. In diesem Gebiet wächst auch der weltweit größte zusammenhängende tropische Regenwald mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Der Amazonas ist kein herkömmlicher Fluss wie wir ihn kennen, denn er fließt nicht einfach in seinem Flussbett. Jährlich überschwemmt er Monate den Dschungel außerhalb des Flusses auf einer Fläche bis zu 100 Kilometer breit. In der Zeit der Überschwemmungen verschwinden ganze Urwaldinseln unter den Wassermassen und tauchen erst nach sinkendem Wasserspiegel wieder auf. Seinen Ursprung hat der Fluss in den Anden, der längsten Gebirgskette der Erde.
Ab und zu ändert der Fluss auch seinen Namen. Ab der Grenze zwischen Peru und Brasilien heißt er Rio Solimões. Erst an der Stelle, wo er mit dem Rio Negro zusammenfließt, heißt er wieder Amazonas. Dort ist der Amazonas auch am tiefsten mit 100 Metern. Er bietet auch einen großzügigen Lebensraum für Fische und Kleintiere aller Art. Laut Wissenschaftlern befinden sich über 2200 verschiedene Arten im Amazonasbecken. Im Vergleich zu europäischen Flüssen, wo man gerade mal auf 150 verschiedene Fischarten kommt, ist das enorm. Man geht davon aus, dass es noch viel mehr Lebewesen im Amazonasbecken gibt, die man bisher noch nicht entdeckt hat. Deshalb ernährt sich auch die Bevölkerung am Amazonasbecken hauptsächlich von Fisch. Durch die Verschmutzung der Flüsse aber wie zum Beispiel durch Quecksilber, sind sie teilweise verseucht oder völlig tot, sodass das existenzielle Auswirkungen auf die Lebenslage der Bevölkerung hat. Das Quecksilber gelangt durch die Goldsucher in den Fluss, welches bei der Goldgewinnung verwendet wird. Einer der größten Fische des Amazonas, der Arapaima oder auch Pirarucu genannt, ist bereits in weiten Teilen des Flusses verschwunden. Dieser Fisch nährte die Bevölkerung über Jahrhunderte lang.
Es gibt nur wenige Städte, die sich am Amazonas Fluss erstrecken. Mitten im Zentrum des Dschungels befindet sich Manáus, die wohl bekannteste Stadt im Amazonas, die im 19. Jahrhundert zu ansehnlichem Reichtum durch die Produktion von Kautschuk kam. Man gewann ihn aus den Dschungelbäumen. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden die einheimischen Indianer zu dieser Arbeit gezwungen und nicht wenige verloren dabei ihr Leben. Manáus war die zweite Stadt in Brasilien, die Elektrizität bekam. Als der Kautschukboom in den 1920-er Jahren vorbei war, verlor die Stadt jedoch ansehen und verfiel langsam.