Algarrobina

Der Name Algarrobina kommt Ihnen wahrscheinlich erst einmal nicht bekannt vor. Das mag daran liegen, dass es sich um eine Spezialität der peruanischen Küche handelt. Algarrobina ist ein Sirup, der aus den Früchten des schwarzen Johannisbrotbaums gewonnen wird. In Deutschland bezeichnen wir Algarrobina daher als Johannisbrotsirup oder auch Carob-Sirup. Der Sirup riecht sehr intensiv würzig, ist pechschwarz und mag an Rübensirup erinnern. Der Geschmack wird unterschiedlich beschrieben und ist recht speziell. Manche schmecken nussige und leicht herbe Aromen heraus. Die meisten Menschen erinnert der fruchtig-karamellige Geschmack jedoch an Schokolade.  

Johannisbrot ist die dunkelbraune Frucht des Johannisbrotbaums, die zur Familie der Hülsenfrüchte gehört und im Mittelmeerraum heimisch ist. Durch spanische Auswanderer gelangte die Pflanze schließlich auch nach Mexiko, Argentinien, Chile und Peru. Hergestellt wird Algarrobina indem man den Saft der gepressten Hülsenfrüchte aufkocht und kalkartige Erde hinzugibt. So entwickelt der Saft eine zunehmend dickflüssigere Konsistenz und der natürlich vorkommende Fruchtzucker karamellisiert. Am Schluss bleibt neben dem Schaum und der Erde der fertige Sirup übrig.

Das Fruchtfleisch kann auch zu Carobpulver vermahlen werden, das dem Kakaopulver ähnelt, aber nicht ganz so bitter ist. Dafür werden die Hülsenfrüchte grob zerkleinert, geröstet und zu Johannisbrotmehl vermahlen. Nicht zu verwechseln ist dieses Mehl übrigens mit dem Johannisbrotkernmehl. Dieses wird nur aus den Kernen der Schoten hergestellt und ist als Verdickungsmittel für Nahrungsmittel auch unter dem Namen Carubin oder der Nummer E 410 bekannt. In der EU ist Johannisbrotkernmehl uneingeschränkt (und zwar auch für Bio-Produkte) als Zusatzstoff zugelassen. Das Kernmehl findet dann meist in der Zubereitung von Süßwaren, Soßen, Suppen, Puddings und in Speiseeis Verwendung.

Und was kann man nun mit Johannisbrotmehl machen? Die Schoten und deren getrocknete Früchte werden hauptsächlich als Ersatz für Schokolade verwendet. Da dieses Superfood normalerweise zu Mehl verarbeitet wird, lässt es sich perfekt anstelle von Kakao verarbeiten. Als gesunder Ersatz für Kakao können mit Johannisbrotmehl oder mit dem Sirup Backwaren, Cornflakes oder Getränke zubereitet werden. Im Gegensatz zu Kakao hat das Johannisbrotmehl einige gesundheitlich positive Eigenschaften. Es enthält weniger Kalorien und Fett, liefert aber trotzdem Protein und Ballaststoffe, die in Schokolade nicht enthalten sind. Zusätzlich ist es reich an Antioxidantien, Nährstoffen, Vitaminen und schützt vor freien Radikalen. Der hohe Kalziumgehalt ist essentiell für unsere Ernährung sowie für die Knochen- und Zahngesundheit. Bereits seit Jahrtausenden sind diese gesunden Vorteile bekannt und werden daher als nährstoffreiche Zutat in verschiedensten Produkten eingesetzt.

Wollen Sie sich selbst von den positiven Eigenschaft der Frucht überzeugen? Probieren Sie den Sirup oder das Mehl einmal zur Stärkung des Immunsystems oder gegen eine Erkältung aus!