Durch das Andenland

Lea Birringer

Juni 2017

Linienbusreise kombiniert mit Shuttle Transfers

Zwei Wochen lange reiste ich als Trottermundo Reise Reporterin durch das Andenland und kann begeistert von einer einzigartigen, abenteuerlichen Reise berichten. Gemeinsam mit meinem Partner bereisten wir das Andenland im Linienbus kombiniert mit Shuttle Transfers.

Alles lief wie am Schnürchen, auch wenn die Fahrten ab und dann länger waren als ursprünglich vorgesehen. Aber in Lateinamerika muss man einfach etwas flexibler an die Sache ran gehen; Unvorhergesehenes steht hier einfach an der Tagesordnung, macht die Reise aber vielleicht genau deshalb noch spannender.

Raus auf Lima, rein ins Andenland

30. Mai: Der Tag startete für uns früh morgens um 3 Uhr mit dem von Inkatrotter organisierten Transfer zum Bus Terminal. Der Linienbus der Gesellschaft Cruz del Sur übertraf unsere Erwartungen bezüglich Luxus an Bord und der Bequemlichkeit bei weitem. Nach ca. 4 Stunden waren wir in Paracas angelangt und die Bootstour zu den Islas Ballestas konnte beginnen. Heerscharen von Möwen und Pelikanen, aber auch putzige Pinguine und Seerobben konnten wir bestaunen. Ein weiteres Highlight war das Riesenscharrbild namens El Candelabro. Nach dem eindrucksvollen Bootsausflug ging es wieder zurück zum Bus Terminal und von dort aus mit einem weiteren Linienbus nach Ica und der sich in der Nähe befindlichen Oase Huacachina. In den Dünen konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen.

31. Mai: Nach einem entspannten Morgen in unserem Hotel El Huacachinero hatten wir unseren Transfer zum Bus Terminal von Ica und fuhren anschließend mit dem Linienbus nach Nazca, wo wir im Hotel Oro Viejo untergebracht waren. Vor Ort buchten wir spontan einen ca. 30-minütigen Flug über die berühmten Nazca Linien, die wir im Einklang mit dem herrlichen Landschaftsbild von oben betrachten konnten. Der Flug ist nichts für schwache Mägen! Später kehrten wir gemütlich in einem der vielen Restaurants ein und ließen den Abend mit den landestypischen Getränken Chicha morada und Pisco Sour ausklingen.

01. Juni: Heute Morgen ließen wir uns von unserer Rezeptionistin einen Ausflug für den Mumien Friedhof von Chauchilla buchen. Die Landschaft um die Nekropole war faszinierend karg und die Mumien in den  Gräbern makaber, aber unheimlich interessant. Diese Eindrücke werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Am Nachmittag fuhren wir 9 Stunden im Linienbus von Nazca nach Arequipa und kamen um ein Uhr nachts erschöpft in unserem behaglichen Hotel La Casa De Mi Abuela an.

02. Juni: Am Morgen genossen wir unser Frühstück im schönen Garten unseres Hotels. Anschließend führte uns unser Stadtrundgang zum Wahrzeichen Arequipas, dem Kloster Santa Catalina. Ca. 2 Stunden verbrachten wir in der riesigen Klosteranlage und bestaunten die Zellen und Kreuzgänge in der hübschen, bunt gestrichenen Anlage. Im Anschluss gönnten wir uns eine heiße Schokolade im Chaqchao, eine Art Schokomuseum/-workshop in Arequipa. Weiter ging es zum eindrucksvollen Hauptplatz, der Plaza Mayor, mit der wunderschönen weißen Kathedrale und den drei Vulkanen im Hintergrund. Was für ein Anblick!

03. Juni: Heute trieb es uns wieder in die Altstadt von Arequipa und wir besuchten das Casa del Moral, die Kathedrale am Hauptplatz, sowie die Iglesia de la compañia, bevor wir im wunderschönen Kreuzgang links der Kirche in einem Café verweilten. Nachmittags genossen wir die Sonne im Garten unseres Hotels und ließen unseren Tag mit einem herrlichen Alpaka Filet ausklingen.

Colca Canyon Cruz del Condor

04. Juni: Am frühen Morgen startete unser zweitägiger Ausflug ins Colca Canyon. Auf der heutigen Halbtagesfahrt fuhren durch die Pampa Cañahuas im Nationalpark der Aguada Blanca und sahen unzählige Vikunjas, Lamas und Alpakas. Die wechselnden Landschaften und die Bergszenerien waren unglaublich pittoresk. Wir überquerten den höchsten Pass mit 4910m und ruhten uns nach Ankunft im Hotel La Casa De Mamayachi den Rest des Tages aus, um uns an die Höhe zu gewöhnen.

05. Juni: Früh am Morgen starteten wir unseren Ausflug zum Cruz del Condor, wo wir Gelegenheit hatten, einige Kondore in freier Natur zu beobachten und bei einem Spaziergang die unglaublichen Terrassenlandschaften und Berge zu genießen. Zu Mittag aßen wir in Chivay, bevor wir unsere 6-stündige Fahrt in Richtung Puno antraten. Der heutige Tag war unglaublich faszinierend, aber durch die Höhe und die langen Fahrten auch sehr anstrengend.

Uros Insel indigene Gruppe

06. Juni: Heute hätten wir uns gerne einen Tag Verschnaufpause nach der zweitägigen Tour durch das Colca Canyon gewünscht. Nichts desto trotz stürzten wir uns frohen Mutes in das nächste Abenteuer: Eine zweitägige Bootstour auf dem Titicacasee.
Erste Station unseres Bootsausflugs waren die schwimmenden Inseln der Uros, auf denen wir ca. eine Stunde verweilten. Es war zwar interessant anzusehen, wie die Einwohner ihre Inseln und Häuser aus Schilf bauen, dennoch mutete uns alles als eine sehr große Show für Touristen an. Weiter ging die dreistündige Bootsfahrt nach Amantaní, wo wir zusammen mit einem anderen Pärchen unserer Gastfamilie zugeteilt wurden. Nach dem frisch gekochten Mittagessen traf sich die komplette  Ausflugstruppe auch schon wieder am Sammelplatz, um gemeinsam auf den Berg Pachamama zu wandern. Dort konnten wir  den schönsten Sonnenuntergang unseres gesamten Peru-Aufenthaltes beobachten.

07. Juni: Nach unserem Frühstück um 7 Uhr mit Pancakes und Marmelade ging es zum Bootsanlegeplatz. Das nächste Ausflugsziel war Taquile, die Insel der strickenden Männer. Bedauerlicherweise haben wir auf unserem gesamten, ca. vierstündigen Aufenthalt auf dieser Insel keinen einzigen strickenden Mann angetroffen.  Die Wanderungen auf der Insel waren der Höhe geschuldet sehr anstrengend, teils nur bergauf bzw. auf dem Rückweg 500 Treppenstufen bergab. Wir hätten uns auch gerne etwas mehr Individualität gewünscht, statt immer der Herde nachzulaufen. Das inkludierte Mittagessen, bei dem es eine Trucha (eine für die Region typische Forelle) gab, war recht gut. Nach dem Mittagessen traten wir unsere Rückfahrt per Boot nach Puno an, wo wir den Rest des Tages unsere Batterien für die kommenden Tage aufladen mussten.

Cusco, die koloniale Perle

08. Juni: Der heutige Tag begann wieder recht früh und um 6:50 Uhr ging unsere sehr lange Reise in Richtung Cusco los. Unser Transportmittel war diesmal leider nicht der Cruz del Sur, sondern ein Touristenbus namens Inka Express. An für sich ein recht bequemer Bus, bedauerlicherweise war die eigentlich gar nicht mal so lange Fahrt auf 10 ½ Stunden ausgedehnt und der Reisebegleiter dieser Busgesellschaft hat ungefähr ¾ der Zeit geredet. Auf dem Ausflug haben wir insgesamt fünf Stopps gemacht, drei davon (inklusive dem „andinen“ Mittags-Büffet) hätten wir uns sparen können. Sehenswert auf der heutigen, zu langen Kaffeefahrt waren die archäologische Stätte von Raqchi und die eindrucksvolle Kirche von Andahuaylillas.
In Cusco angekommen wurden wir gleich zu unserem Hotel San Augustín Internacional gebracht. Der Transfer hat wieder einmal problemlos geklappt.

09. Juni: Wie schön war der heutige Morgen, an dem wir ausschlafen konnten! Das Buffet im Hotel San Augustín Internacional war überraschend reichhaltig und so konnten wir gut gestärkt in den Tag starten. Unser morgendlicher Stadtspaziergang führte uns vorbei an den Inka Stadtmauern und dem berühmten 12 eckigen Stein in das Künstlerviertel San Blas. Nachmittags startete unser organisierter Ausflug. Erster Punkt unserer Tour war die eindrucksvolle Kathedrale am Hauptplatz. Weiter ging es zum Korikancha, einem der wichtigsten Inka Tempel mit vollendeter Architektur, Millimeter genauen Maßen und perfekt gemeißelten Steinen. Nächste Stationen unseres Ausfluges waren die riesige Festungsanlage Sacsayhuamán außerhalb der Altstadt von Cusco, der Kultort Kenko und einige Kilometer weiter Tambomachay. Die letzte Station Puca Pucara konnten wir leider nicht mehr sehen, da die Sonne bereits untergegangen war. Auf dem Rückweg fuhren wir noch in eine Alpaka Factory, in der man Gelegenheit hatte, Pullover aus Baby Alpaka Wolle zu kaufen.
 

10. Juni: Den heutigen Tag haben wir sehr gemütlich angehen lassen und sind überwiegend durch die Altstadt von Cusco und über den San Pedro Markt geschlendert. Am Abend probierten wir das erste Mal Meerschweinchen.

Machu Picchu

11. Juni: Wir hatten für heute den Ausflug durch das Heilige Tal gebucht mit der ersten Station in Pisaq. Glücklicherweise hatten wir den gleichen Führer (Mihai) wie vor zwei Tagen, der ein profundes Wissen vermitteln konnte. Wir haben nun den Urlaub und unsere Flüge extra danach gerichtet, dass der heutige Tag auf einen Sonntag fällt, sodass wir die im Reiseplan erwähnte Messe in Pisaq auf Quechua erleben können und den Indianer Markt sehen. Stattdessen wurden wir von der Agentur vor Ort aber erst einmal in ein Juweliergeschäft geschleift. Danach hatten wir gerade einmal Zeit, um uns durch die Touristen Verkaufsstände zu kämpfen, bis wir wieder zurück zum Shuttlebus mussten. Leider eine herbe Enttäuschung.
Weiter ging es zur eindrucksvollen Inka Stätte von Pisaq, in der wir nur ca. eine halbe Stunde Zeit hatten, bevor es nach Urubamba zum Mittagessen weiterging. Das Mittagsbuffet war zwar gut, aber die Anzahl der Gäste war schon beängstigend und an Lamas, Panflötenspielern und Verkaufsräumen hat es auch nicht gefehlt. Die Krönung war, dass wir laut Kellner, trotz der inkludierten Heißgetränke doch nur eine Tasse Tee nehmen durften. Das eigentliche Highlight des heutigen Ausflugs, Ollantaytambo, haben wir bedauerlicherweise so gut wie nicht erleben können. Dadurch, dass unsere Zugtickets nach Aguas Calientes schon für kurz nach 3 Uhr gebucht wurden, hatten wir so gut wie keine Zeit, die riesige Inkaanlage von Ollantaytambo zu erkunden, geschweige denn den netten Ort mit seinen schmalen Gässchen zu besichtigen.

Wir hätten uns für die heutigen Ausflugsziele auf jeden Fall mehr Zeit gewünscht und im Nachhinein den Tag lieber individuell gestaltet.

12. Juni: Der heutige Tag startete um 4:30 Uhr mit einem kräftigenden Frühstück, bevor wir uns um ca. 5 Uhr in die schon recht große Schlange für den Bus nach Machu Picchu einreihten. Kurz nach 6 Uhr war es dann soweit: Das Highlight unserer Peru Reise war zum Greifen nah. In morgendlicher Stimmung bot sich uns ein fantastischer Blick über Machu Picchu. Um 7 Uhr ging dann unser Aufstieg zum Gipfel des Huayna Picchu los. Was für ein herrliches Abenteuer! Mit Sonnencreme, Power-Riegeln und reichlich Wasser gerüstet, erklommen wir die steilen Treppen, bis wir nach ca. einer Stunde ganz oben ankamen. Nach unserem Abstieg hatten wir reichlich Zeit, die Inka Anlage von Machu Picchu eingehend zu erkunden. Am Nachmittag nahmen wir den Zug von Aguas Calientes nach Poroy, wo unser Transfer nach Cusco schon auf uns wartete. Die Nacht verbrachten wir wieder im Hotel San Augustín Internacional, in dem wir auch ein sehr schmackhaftes Abendessen zu uns nahmen.

Ab in den Dschungel

13. – 16. Juni: Von Cusco aus flogen wir mit LATAM nach Puerto Maldonado, von wo aus wir unsere einstündige Bootsfahrt auf dem Rio Madre de Dios starteten, bis wir in unserer Eco Amazonia Lodge ankamen. Nach einem Begrüßungsdrink und unserem späten Lunch ging unsere erste Dschungeltour los, bei der wir zum Kaiman See wanderten, um eben diese Tiere zu beobachten. In den folgenden Tagen hatten wir noch mehrere Dschungel Touren und wanderten zur Cocha Perdida und dem Apu Viktor See. Wir hatten einige Gelegenheiten, Kaimane, Schildkröten, Anakondas, Taranteln, Fledermäuse, Frösche und unzählige Vögel zu beobachten. Auch ein Bootsausflug in der tiefschwarzen Nacht mit einem herrlichen Sternenhimmel und ein paar Kaimanen gehörte zu unserem Programm. Das Highlight der Dschungel Touren war für uns der Besuch der Affen Insel mit den vielen neugierigen und hungrigen Äffchen.

Der Aufenthalt im Dschungel bildete für uns einen wunderschönen Abschluss unserer fantastischen Reise durch Peru! Dank an INKAtrotter!

Gebuchte Reise

Die Perlen Perus | 19 Tage

Intensive Reise von der Küste, in die Anden und in den Amazonas Dschungel

ab 2090 Euro